Diese sind in den Statuten festgehalten und werden zumeist schon vor dem eigentlichen Beitritt jedem neuen Mitglied erklärt. Ihre Akzeptanz jedoch basiert auf der Einsicht und Überzeugung der Mitglieder, dass solche Befugnisse für die Zweckerfüllung und die gewünschten Funktionsweise der Organisation sinnvoll sind.
Normalerweise gestalten daher die Mitglieder wesentliche Teile der gültigen Ordnung lokal selbst und entwickeln diese bei Bedarf weiter.
Im Rahmen dieser Regeln werden Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse definiert. Konkrete Besschlüsse oder gar Weisungen können aber nicht auf Basis hierarchischer Macht durchgesetzt werden. Die Mitglieder können jeden Beschluss hinterfragen und die Zustimmung setzt voraus, dass sie den Sinn dahinter akzeptieren können.
Damit bekommen basisdemokratische Elemente für den konkreten Entscheidungsprozess besonderes Gewicht.
Hauptmotivation des persönlichen Engagements ist die Identifikation mit dem Organisationszweck und den verbundenen Aufgabenstellngen. Für die Mitglieder bilden Sinnvermittlung und Selbstentfaltung durch Mitschaffen an konkreten Inhalten wesentliche intrinsische Motivation.
Die Vorgabe von Themen und das Setzen von Schwerpunkten sind daher aus der jeweiligen Zentrale kaum möglich (und werden in vielen Organisationen bewusst ignoriert). Die inhaltliche Initiative liegt klar an der Basis. Wenn diese nicht will, passiert nichts.
Das Zusammenwirken mit Gleichgesinnten ist sowohl Motivationsgrund für das regelmäßige Engagement als auch oftmals Beweggrund für den Beitritt. Diese Gemeinsamkeit einer Idee fördert natürlich auch die Kontaktpflege außerhalb der Freiwilligenorganisation im privaten Bereich - das wiederum unterstützt und erleichtert die Zusammenarbeit in konkreten Projekten der Freiwilligenorganisation.
Das Zusammenwirken verändern sich laufend und wird nach Bedarf neu konfiguriert, weil der persönliche Zeiteinsatz aufgrund der Ehrenamtlichkeit der Organisationen unterschiedlich limiert ist.
Bei manchen Freiwilligenorganisationen ist es Teil der Empfehlungen, dass in regelmäßigen Abständen auch die Leitung der Einheit wechselt (aus dem Präsidenten wird dann der Ehrentitel Past-Präsident), um alle Mitgleider in Verantwortung zu nehmen.
Ein tieferes Verständnis für die jeweilige Tätigkeit wird damit erreicht. Jedes Mitglied mit Führungsaufgaben muss nach gewissen Zeiträumen lernen, wieder in die zweite Reihe zu treten und die Führung anderen zu überlassen.
Viele solcher Freiwilligenorganisationen haben schließlich gerade wegen der Freiwilligkeit der Mitwirkenden einen professionellen Organisationsteil. In diesem Teil der Organisation arbeiten bezahlte Personen und erbringen für die Gesamtorganisation auf ständiger Basis Leistungen (z. B. Administration, PR, Buchführung, etc.).
Diese Einheiten sind besonders knapp an Ressourcen, weil Freiwilligenorganisationen zumeist spendenfinanziert sind und somit der gesamte Bereich der Verwaltung auf ein Minimum beschränkt wird.