Die Finanzkrise 2008/2009 hat das Weltwirtschafts- und Finanzsystem an den Rand des Zusammenbruchs gebracht und war noch langfristig zu spüren. Waren die vorangegangen Krisen auf einzelne Regionen (z.B. Asienkrise 1997/98), Staaten (z.B. Argentinienkrise 1998-2002) oder Wirtschaftsbereiche (z.B. Krise des „Neuen Marktes“ 2000) begrenzt, war nun die gesamte Weltwirtschaft betroffen. Seit der großen Weltwirtschaftskrise 1929 gab es keinen vergleichbaren realwirtschaftlichen Einbruch.
Bei einer krisenhaften Beschaffenheit des Geld- und Kreditwesens eines Landes wird von einer Bankenkrise gesprochen. Charakteristisch dafür sind Illiquidität und Vertrauensverlust in die Bankinstitute. In weiterer Folge kommt es zur Abberufung kurzfristiger Kredite und einem Run auf die Bankschalter, wobei dringend benötigtes Geld abgezogen wird. Dies führt wiederum zu einer Verknappung der Kreditvergabe, wodurch notwendige Investitionen nicht mehr getätigt werden können.
Ganz allgemein kann man von einer Spekulation sprechen, wenn Geschäftstätigkeiten auf Gewinnerzielung aus Preisveränderungen gerichtet sind. An den Börsen werden hier kurzfristige Preisunterschiede zu unterschiedlichen Zeitpunkten gewinnbringend ausgenutzt, d. h. es kann auf ein Steigen oder Fallen der Kurse spekuliert werden. Langfristige Investitionen oder Anlagen sind hier nicht von Interesse. Spekulationen nehmen zukünftige Entwicklungen vorweg und können so nutzbringend für Volkswirtschaften wirken, jedoch auch in Extremfällen den Kapitalmarkt durcheinander wirbeln und zum Auslöser eines Börsenkrachs werden.