Die Rolle der Vorfahren in unserem Leben.

Empfehlung von: Mag. Michael Holub

Wieso bin ich so geworden, wie ich bin? Manche Menschen haben ein Gefühl von Fremd­heit gegenüber sich selbst oder fühlen eine un­er­klärliche Last. Sie könnten auch an den Fol­gen der Schick­sale inner­halb ihrer Familie leiden.

Familie, das ist für viele ein Hort der Ge­borge­nheit, für manche Menschen aber auch ein Hort der Kon­flikte. Eine Ansammlung lebens­langer Ver­bindungen und Ver­knüpfungen. Zugrunde liegt einerseits natürlich die Weiter­gabe gene­tischen Materials von Generation zu Generation. Das Erbe der Vor­fahren steckt jedoch nicht nur im äußeren Erscheinungs­bild.

Auch gelernte Verhaltens­muster, tradierte Lebens­einstellungen, Er­fahrungen der Familie und Beziehungs­dynamiken prägen die Mit­glieder einer Familie auf ganz besondere Weise. Oft bleiben Themen und ereignisse dies un­aus­ge­sprochen und gleiten damit ins un­be­wusste Wissen einer Familie. Er­wartungen, Tabus, Geheim­nisse und Legenden, aber auch Familien­regeln oder die familiäre Kommunikations­fähigkeit bestimmen das „emotionale und soziale Vermächtnis“ der Ahnen.

Diese komplexen Situationen sind zunehmend Thema in der Psycho­therapie. Es geht darum, Ver­quickungen zu er­kennen und zu ver­stehen. Denn nicht selten haben sie zu be­lastenden und lange nicht er­klärbaren Gefühlen wie etwa Scham oder Schmerzen geführt.