Familie, das ist für viele ein Hort der Geborgenheit, für manche Menschen aber auch ein Hort der Konflikte. Eine Ansammlung lebenslanger Verbindungen und Verknüpfungen. Zugrunde liegt einerseits natürlich die Weitergabe genetischen Materials von Generation zu Generation. Das Erbe der Vorfahren steckt jedoch nicht nur im äußeren Erscheinungsbild.
Auch gelernte Verhaltensmuster, tradierte Lebenseinstellungen, Erfahrungen der Familie und Beziehungsdynamiken prägen die Mitglieder einer Familie auf ganz besondere Weise. Oft bleiben Themen und ereignisse dies unausgesprochen und gleiten damit ins unbewusste Wissen einer Familie. Erwartungen, Tabus, Geheimnisse und Legenden, aber auch Familienregeln oder die familiäre Kommunikationsfähigkeit bestimmen das „emotionale und soziale Vermächtnis“ der Ahnen.
Diese komplexen Situationen sind zunehmend Thema in der Psychotherapie. Es geht darum, Verquickungen zu erkennen und zu verstehen. Denn nicht selten haben sie zu belastenden und lange nicht erklärbaren Gefühlen wie etwa Scham oder Schmerzen geführt.