Wie wir lernen.

Empfehlung von: Mag. Michael Holub

Bei Schul­eintritt hat das Ober­schicht-Kind 30 Millionen Wörter mehr gehört als das Unter­schicht-Kind. Solche Defizite könnten niemals mehr aus­ge­glichen werden. So wie man auch nicht mehr sprechen lernen könne, wenn man bereits 13 Jahre alt ist.

Je mehr Sie wissen, desto besser können Sie in dem Bereich, in dem Sie was wissen, zusätzliche Informationen im Internet suchen. Wer sich wenig Wissen angeeignet habe und dann eine Suchmaschine verwende, komme mit den Ergebnissen im Netz nicht klar. Er könne dann nicht zwischen wahren und falschen Tatsachenbehauptungen unterscheiden. Nur das bereits Erlernte führe uns recht sicher durch den Pfad des digitalen Dschungels.

Was wir früher einfach mit dem Kopf gemacht haben, wird heute von Computern, Smartphones, Organizern und Navis erledigt. Das birgt immense Gefahren, so der renommierte Gehirnforscher Manfred Spitzer. Die von ihm diskutierten Forschungsergebnisse sind alarmierend: Digitale Medien machen süchtig. Sie schaden langfristig dem Körper und vor allem dem Geist.

Wenn wir unsere Hirnarbeit auslagern, lässt das Gedächtnis nach. Nervenzellen sterben ab, und nachwachsende Zellen überleben nicht, weil sie nicht gebraucht werden. Bei Kindern und Jugendlichen wird durch Bildschirmmedien die Lernfähigkeit drastisch vermindert. Die Folgen sind Lese- und Aufmerksamkeitsstörungen, Ängste und Abstumpfung, Schlafstörungen und Depressionen, Übergewicht, Gewaltbereitschaft und sozialer Abstieg.