Wenngleich meiner Einschätzung nach operative Hektik gerne als Einwand entweder für fehlende Motivation oder für Mangel an Können oder Kompetenz gewählt wird, bieten die Führungsbriefe in 'kleinen verdaulichen Happen' die Möglichkeit, das eigene Handeln für einen Moment lang durch eine andere Brille zu betrachten.
Nicht alle 33 Führungsbriefe haben mich angesprochen, aber die dahinter stehenden Gedanken halte ich für sehr interessant. So kann ein "Monatsthema" doch die notwendige Vertiefung erfahren, weil sich die Empfänger 30 Tage lang mit dem Thema beschäftigen können. Um sich an neue Aspekte zu gewöhnen bedarf es viel Zeit, denn nur wer täglich hart an sich arbeitet wird sich verändern können.
Führungskräfte "wissen", was sie zu tun hätten - und alle Mitarbeiter sehen, dass sie das dennoch oft nicht tun. Die Führungsbriefe von Felix Frei reflektieren Führung im Alltag, im Zusammenwirken vieler, und zeigen - humorvoll und mitunter provokativ -, dass man trotzdem das tun könnte, was man eigentlich wüsste.
Die Fähigkeit wieder besser reden und zuhören zu lernen, sich wechselseitig einzufühlen, sich wechselseitig anzuerkennen, sich zu vertrauen, Ängste zuzulassen, geduldiger werden und vieles mehr entwickelt sich durch die Regelmäßigkeit von selbst. Es entsteht ein lebendiges Miteinander und eine Entwicklungsfähigkeit zu zweit beginnt.