«Fürchte Dich nicht vor einem großen Schritt. Man kann einen Abgrund nicht mit zwei kleinen Sprüngen überqueren.»

David Lloyd George

Newsletter

 

Warum behaupte ich, dass wir besonders viel von Frei­willigen­organi­sationen für die Organi­sation der Zukunft lernen können, auch wenn die Band­breite bei diesen Organi­sationen doch so groß ist? Weil Selbst­organisation, gemein­schaftliche Zusammen­arbeit und de­zentrale Ent­scheidungen für jede dieser Organi­sationen eine besonders hohe Be­deutung haben.
Es gibt Grundregeln

Diese sind in den Statuten fest­gehalten und werden zumeist schon vor dem eigent­lichen Bei­tritt jedem neuen Mit­glied erklärt. Ihre Akzeptanz jedoch basiert auf der Ein­sicht und Über­zeugung der Mit­glieder, dass solche Be­fugnisse für die Zweck­er­füllung und die ge­wünschten Funktions­weise der Organi­sation sinn­voll sind.

Normaler­weise ge­stalten daher die Mit­glieder wesent­liche Teile der gültigen Ord­nung lokal selbst und ent­wickeln diese bei Bedarf weiter.

Entscheidungs- und Weisungsbefugnisse

Im Rahmen dieser Regeln werden Ent­scheidungs- und Weisungs­befug­nisse definiert. Konkrete Be­sschlüsse oder gar Weisungen können aber nicht auf Basis hierarchischer Macht durch­ge­setzt werden. Die Mit­glieder können jeden Be­schluss hinter­fragen und die Zu­stimmung setzt voraus, dass sie den Sinn da­hinter akzeptieren können.

Damit bekommen basis­demo­kratische Elemente für den kon­kreten Ent­scheidungs­prozess besonderes Gewicht.

Identifikation mit dem Sinn und Zweck

Haupt­motivation des persön­lichen Engagements ist die Identi­fikation mit dem Organisations­zweck und den ver­bundenen Auf­gaben­stellngen. Für die Mit­glieder bilden Sinn­ver­mittlung und Selbst­entfaltung durch Mit­schaffen an konkreten In­halten wesentliche intrin­sische Motivation.

Die Vor­gabe von Themen und das Setzen von Schwer­punkten sind daher aus der je­weiligen Zentrale kaum möglich (und werden in vielen Organi­sationen bewusst ignoriert). Die in­halt­liche Initiative liegt klar an der Basis. Wenn diese nicht will, passiert nichts.

Zusammenwirken mit Gleichgesinnten

Das Zusammen­wirken mit Gleich­gesinnten ist sowohl Motivations­grund für das regel­mäßige Engagement als auch oftmals Beweg­grund für den Bei­tritt. Diese Gemein­sam­keit einer Idee fördert natürlich auch die Kontakt­pflege außer­halb der Frei­willigen­organi­sation im pri­vaten Bereich - das wiederum unter­stützt und er­leichtert die Zusammen­arbeit in konkreten Projekten der Frei­willigen­organi­sation.

Das Zusammen­wirken ver­ändern sich laufend und wird nach Bedarf neu kon­figuriert, weil der per­sönliche Zeit­einsatz auf­grund der Ehren­amtlichkeit der Organi­sationen unter­schiedlich limiert ist.

Wechsel in der Führung

Bei manchen Frei­willigen­organi­sationen ist es Teil der Empfehlungen, dass in regelmäßigen Abständen auch die Leitung der Einheit wechselt (aus dem Präsidenten wird dann der Ehrentitel Past-Präsident), um alle Mitgleider in Verantwortung zu nehmen.

Ein tieferes Verständnis für die jeweilige Tätigkeit wird damit erreicht. Jedes Mitglied mit Führungsaufgaben muss nach gewissen Zeiträumen lernen, wieder in die zweite Reihe zu treten und die Führung anderen zu überlassen.

Professioneller Organisationsteil

Viele solcher Frei­willigen­organi­sationen haben schließ­lich gerade wegen der Frei­willigkeit der Mit­wirkenden einen pro­fessionellen Organi­sations­teil. In diesem Teil der Organi­sation ar­beiten be­zahlte Per­sonen und er­bringen für die Gesamt­organi­sation auf ständiger Basis Leistungen (z. B. Administration, PR, Buch­führung, etc.).

Diese Ein­heiten sind besonders knapp an Ressourcen, weil Frei­willigen­organi­sationen zumeist spenden­finanziert sind und somit der gesamte Bereich der Ver­waltung auf ein Minimum be­schränkt wird.

 

 

 

 

Wirksamkeit?